Ausgehend von der breiten Wirkmacht, die Komponistenfilme bis heute entfaltet haben, entwickelt diese Monografie eine neue und umfassende Darstellung des Genres und berücksichtigt dabei besonders seine Vorläufer in Komponistenromanen, Musiktheater und bildender Kunst.
Ausgewählte Komponistenfilme von "Mozart" (1955) über "Kinski Paganini" (1989) zu "Maestro" (2023) werden in ihrer jeweiligen medialen Disposition, insbesondere in Bezug auf das dynamische Verhältnis zwischen Skript, Bild und Ton, neu beleuchtet. Komponisten-Biopics sind aus dieser Perspektive medial verdichtete Rezeptionsgeschichten, die ausgehend vom schillernden Leben der Gefeierten mit ebensolcher Berechtigung deren "Nachleben" und vielfältige Wirkungsradien miteinbeziehen. Dabei steht fast nie die Suche nach biografischer Korrektheit im Zentrum. Vielmehr werden auf der Suche nach den Geheimnissen von Kreativität und musikalischer Inspiration immer neue Formen filmischer Fantasie in facettenreichen Text-Bild-Ton-Kombinationen geschaffen, die Leben und Werk in neuem Licht erscheinen lassen.