Butzmanns Video "13 Gedichte gepfiffen" wurde erstmals 2022 präsentiert und ist eines der ju¿ngsten Werke des multimedialen Musikers und Komponisten, der immerhin seit u¿ber 50 Jahren als "Crachmacheur" unterwegs ist. Butzmann macht in dem Video genau das, was der Titel verspricht: Er pfeift poetische Texte etwa von Schwitters bis Jandl, Gryphius bis Ho¿lderlin, Heine bis Tucholsky. Der durch diese verblu¿ffende Art der Vertonung fehlende Textinhalt wird zusätzlich zum Pfeifen durch Ko¿rpersprache und Mimik interpretiert. Stimmungen, Affekte, Rhythmen finden emphatisch ihren einzigartigen Ausdruck.
Die "13 Gedichte gepfiffen" werden dem Kunsthistoriker und Autor Michael Glasmeier Anlass fu¿r literatur-, kunst- und musikhistorische Abschweifungen, die gleichwohl das Gesamtwerk Butzmanns betreffen. Glasmeiers Beobachtungen gelten dem Pfeifen als Kunstform, den Texten als Notationen, dem barocken Klangreden, Dichterlesungen und ko¿rpersprachlichen Ausdruckskräften. Um die 13 Poeten versammeln sich Claudio Monteverdi, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Christoph Lichtenberg, Frank Duveneck, Rene¿ Magritte, Arnold Scho¿nberg, Franz Kafka, Harpo Marx, Karl Valentin, Valeska Gert oder John Cage, um gemeinsam eine Rhetorik des Pfeifens zu besprechen.