Regula Caviezel knüpft mit den zwei in diesem Band enthaltenen Erzählungen, «Am Fels» und «Grasland», an ihren beiden Kurzromanen «Die Silberne» und «Blutweiderich» an. Caviezel schreibt von Liebe und Zurückweisung, vom Werden und Vergehen, vom Jungsein und Altwerden, von einem Leben nah an der Natur und andererseits von der Entfremdung von der Natur, und dies in einer ureigenen Sprache.
In «Am Fels» agieren die Bewohner des kleinen Dorfes auf der Bühne. Auch Firlefanz, der Dorftrottel, versucht das Spiel auf seine Art zu spielen. Die Aussteigerin Käthe bewohnt die dicht am Fels gelegene Hütte und wird als Hexe verschrien. Dass sie eigentlich die Fäden in der Hand hält - wörtlich und im übertragenen Sinne - merkt sie selbst nicht. Und während die Elemente verrückt spielen, singt der Männerchor des Dorfes die «Deutsche Messe» ...
«Grasland» ist die Geschichte von Jakob und Aline, die einander längst aus den Augen verloren haben. Sie sucht ihn verzweifelt da, wo sie zuhause ist, im unermesslich weiten Grasland und später unter der langgezogenen Felswand. Ihre Suche wird zu einem phantastischen, unwirklichen Gebilde, doch irgendwann muss sie sich der Realität stellen. Wird sie das schaffen, und wie wird sie ihr Leben ohne Jakob gestalten? Und wie konnte überhaupt alles so kommen?