Eine muntere Gesellschaft war an einem heißen Augustnachmittag in der schattigen Laube des Schloßgartens von Nordenheim versammelt. - Eine recht ansehnliche Zahl von leeren Weinflaschen, welche rings um die Laube im hohen Grase lagen, würde verrathen haben, daß die Gäste des Barons Heinrich von Nordenheim wohl des Guten zu viel gethan haben mochten, wenn dafür nicht auch die gerötheten Gesichter der meist noch jungen Männer gesprochen hätten. Betrunken war zwar keiner von ihnen, aber Alle mit Ausnahme eines Einzigen waren vom Wein erregt; sie unterhielten sich mit einer über die gewöhnliche Heiterkeit hinausgehenden Lebendigkeit.
»Unser gastfreier, liebenswürdiger Wirth, Baron Heinrich von Nordenheim soll leben, also die Gläser gefüllt, Ihr Herren und ausgetrunken bis zur Nagelprobe!« so rief ein junger Dragoner-Lieutenant, auf dessen weinglühendem Gesicht die Spuren des Gelages am schärfsten ausgeprägt waren.