Die Windenergiebranche in Deutschland befindet sich in einem Umbruch. Sinkende Förderungen, verbunden mit hohem Konkurrenzdruck und preissensiblen Kunden führen zu einem starken Kostendruck auf die Hersteller von Windenergieanlagen. Zugleich sehen diese Hersteller sich auch mit stark volatilen politischen Rahmenbedingungen sowie hohen Individualisierungsanforderungen konfrontiert. Um im stark wachsenden Markt für erneuerbare Energien bestehen zu können, müssen Unternehmen wirtschaftlicher entwickeln und produzieren. In anderen Branchen wurden zu diesem Zweck erfolgreich Modulbaukästen eingeführt. Diese ermöglichen die Standardisierung des Produkts und der Prozesse, um dadurch Skaleneffekte realisieren zu können. Im Kontext der Windenergiebranche braucht es ein angepasstes methodisches Vorgehen unter Berücksichtigung der spezifischen Randbedingungen von Windenergieanlagen. Die Entwicklung eines solchen methodischen Vorgehens ist Gegenstand des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und vom Projektträger Jülich betreuten Forschungsprojekts WEA-Baukasten.
Der vorliegende Leitfaden zur Baukastengestaltung in der Windenergiebranche ist ein Resultat des Projekts und beschreibt anwendungsnah die schrittweise Erarbeitung eines solchen Baukastens. Er dient als praktische Hilfestellung für Unternehmen in der Windenergiebranche bei der Einführung eines modularen Produktbaukastens.