Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Universität Kassel (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Unternehmensbewertung, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Behandlung der Pensionsrückstellungen aus betrieblichen Versorgungszusagen in der Unternehmensbewertung. Hierzu soll insbesondere die Integration der betrieblichen Versorgungszusagen in die bestehenden Unternehmensbewertungskalküle analysiert werden. Dabei werden die in der Literatur und Praxis verwendeten Verfahren untersucht und kritisch hinterfragt, denn vor allem im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen können Pensionsrückstellungen zu Deal Issues oder sogar Deal Breakers mutieren. Mithin richtet sich der Fokus der Arbeit in erster Linie auf die Darstellung, Probleme sowie mögliche Gestaltungsansätze von Pensionsrückstellungen aus betrieblichen Versorgungszusagen im Zusammenhang der Unternehmensbewertung.
"Pensionsrückstellungen haben sich in den vergangenen Jahren als wahrer Sprengstoff in der Bilanz erwiesen. Internationale Bilanzierungsstandards werten die Rentenzusagen für Mitarbeiter knallhart als Schulden, mit entsprechend üblen Folgen für Eigenkapitalquote und somit die Kreditwürdigkeit." Auch wenn dieses Zitat bereits dem Jahr 2008 entstammt, ist der Kern der Botschaft auch heute noch aktuell. Zwar befindet sich der Ausfinanzierungsgrad der Pensionsrückstellungen von DAX-Unternehmen aktuell auf dem höchsten Stand seit 2007, jedoch führen die Pensionsrückstellungen aus betrieblichen Versorgungszusagen vor allem im Kontext der Unternehmensbewertung häufig zu Konfliktpotential. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich derzeitig verschärfenden und höchstvolatilen Niedrigzinsumfelds scheinen sich die daraus resultierenden Risiken zu intensivieren. Elementar dient die freiwillige Erteilung von betriebliche Versorgungszusagen dazu, dass die finanzielle Grundlage der Arbeitnehmer im Alter gestärkt wird. Somit stellt die betriebliche Altersversorgung eine essenzielle Säule im System der Alterssicherung dar.
Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass die Finanzierung der deutschen umlagefinanzierten Rentensysteme, welche der ersten Säule der Alterssicherung angehören, aufgrund der demografischen Entwicklung gefährdet sind. Diese Bedrohung basiert auf den steigenden Zahlen der Rentner im Vergleich zu den Zahlen der Erwerbsfähigen. Darüber hinaus steigt die Lebenserwartung der Menschen zunehmend. Somit werden auf der einen Seite die Einnahmen des umlagefinanzierten deutschen Rentensystems immer geringer und auf der anderen Seite steigen die Ausgaben.