Der Umgang mit Heterogenität ist eine der zentralen Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem - und ein Thema, das die Behandlung allgemeiner Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Demokratie motiviert. Spätestens seit Mitte der 1990er Jahre gewinnt dieser Topos im Bildungsdiskurs zunehmend an Bedeutung. Heterogenität im schulischen Umfeld wirkt sich also unter anderem auf die Organisation des gesamten Schulsystems, die Schulentwicklung und die Lehrplangestaltung aus. Aus diesem Grund ist auch die Didaktik des Mathematikunterrichts herausgefordert, Heterogenität als Feld der Forschung, Lehre und disziplinären Debatte anzuerkennen. Dabei ist sie mit bildungspolitischen und fachdidaktischen Hoffnungen bezüglich der Chancen digitaler Medien in diesem Kontext konfrontiert. Bislang ist jedoch die Frage, ob etwa Apps, Videokonferenzen oder digitale Diagnoseinstrumente dazu beitragen können, der Vielfalt im Klassenzimmer gerecht zu werden, nur partiell erforscht. Daher ist das Ziel des vorliegenden Bandes, den aktuellen Entwicklungsstand hinsichtlich digitaler Medien und Heterogenität im Mathematikunterricht der Primarstufe zu bündeln, Anregungen für Forschung und Praxis zu geben sowie weitere Diskussionen anzustoßen. In 18 Beiträgen entwickeln Expertinnen und Experten ein Kaleidoskop, welches die verschiedenen digitalen Medien, den konkreten Unterricht wie auch die Lehrkräftebildung sowie unterschiedliche Dimensionen von Heterogenität zueinander in Beziehung setzt. Das Buch ist für Studierende des Lehramts, Lehrkräfte und Forschende gleichermaßen geeignet.