Auf einmal war sie nicht mehr da: Emilia, die charismatische Schriftstellerin und Walderemitin, die Streiterin für Tier- und Umweltschutz, die Träumerin. Sie starb und ließ eine Leere zurück, in die sich nun ein Ich hineinschreibt. Das Ich ruft die Geliebte an, verschafft ihr Gegenwärtigkeit, auch wenn deren Antworten kaum noch ins Diesseits vordringen. Auf den ersten Blick wirkt es so, als sei dem zurückgebliebenen Erzähler sowohl die Chronologie als auch die innere Kohärenz abhandengekommen. Die persönliche Rückschau, auf geteilte Erlebnisse, Reiseerfahrungen, das Leben im Waldhaus und nicht zuletzt die zahlreichen Gespräche über Literatur und die Kunst des Schreibens, wird mit poetischen Zeugnissen verbunden. Sodass jenseits aller Zerrissenheit ein subtil Halt versprechendes Netz entsteht.
Das Debüt ist der Versuch, eine Poetik des Abschieds zu entwickeln, die Pathos und tiefe Schwermut ausstellt und zugleich aufzufangen versucht. Geschrieben an der Kante zum Abgrund, die nie die Sicht auf die Weite und Ferne verstellt.