Verstehen und Missverstehen zwischen verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen sind Dynamiken der Hermeneutik, die im Dialog verhandelt werden müssen.
Hermeneutik, die Kunst des methodisch geleiteten Verstehens, hat seit ihrem ersten Höhepunkt zu Beginn des 19. und einem zweiten im 20. Jahrhundert enorm an Bedeutung gewonnen. Die Akkumulation des Wissens und die wachsende Ausdifferenzierung der Wissenschaften lassen den Bedarf an gegenseitigem Verstehen sowohl innerhalb der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen als auch zwischen ihnen, wie z.B. Kultur- und Naturwissenschaften, wachsen. Die Beiträger*innen des Bandes zeigen, dass das inter- wie transdisziplinäre Verstehen einer methodisch geleiteten Reflexion bedarf, also der Hermeneutik. Sie leisten somit einen Beitrag zur Verständigung zwischen den hermeneutischen Methoden selbst und zeigen, dass dabei auch das öffentliche wie zwischenmenschliche (Miss-)Verstehen von den Entwicklungen nicht unberührt bleibt.
»Der Symposionsband [...] belegt eindrücklich die Aktualität der Hermeneutik im 21. Jahrhundert für alle Wissenschaften und für ihren transdisziplinären Austausch miteinander.«