Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das DaF-Lehrwerk "Momente A1.1" hinsichtlich der Gestaltung von Sprache und Gender. Es wird untersucht, wie häufig und auf welche Weise weibliche und männliche Personen dargestellt werden. Hierfür werden sowohl der Text als auch Abbildungen miteinbezogen. Anschließend werden die Berufe untersucht und überprüft, welche und auch wie viele Berufe beiden Geschlechtern zur Verfügung stehen. Ebenso werden geschlechterspezifisches Verhalten und Interessensgebiete näher durchleuchtet.
Auf sprachlicher Ebene werden Anrede und Personenbezeichnungen untersucht und überprüft, ob die Verwendung des generischen Maskulinums mithilfe von gendergerechten Bezeichnungen wie Beidnennung oder neutralen Bezeichnungen wesentlich reduziert oder sogar komplett ersetzt wurde. Da das Lehrwerk erst im Jahr 2020 erschien und es somit aktuell ist, liegt der Gedanke nahe, dass auf eine ausgewogene Darstellung von weiblichen und männlichen Personen geachtet wurde und auch auf sprachlicher Ebene mit der Verwendung von gendergerechter Sprache zu rechnen ist.
Zusammen mit den Lehrenden bildet das Lehrwerk das wichtigste Leitmedium im DaF-Unterricht. Renate Freudenberg-Findeisen erklärt es zur entscheidenden Quelle für fremdsprachlichen und fremdkulturellen Input. Denn Lehrwerke vermitteln weitaus mehr als nur Sprachkenntnisse: Neben Grammatik, kommunikativen Fähigkeiten und Wortschatz dienen sie in erster Linie als Basis, um die grundlegenden Normen und Werte, die für ein gesellschaftliches Miteinander in Deutschland hilfreich und zugleich erforderlich sind, kennenzulernen.
Dabei steht insbesondere die Vermittlung der Alltagskultur im Vordergrund, damit sich Neuankömmlinge zurechtfinden können und keine Tabus verletzen. Oft ist das Lehrbuch sogar einer der ersten Berührungspunkte mit der Sprache und vermittelt einen ersten Eindruck über die kulturellen Aspekte eines Landes, das für die Lernenden zunächst nicht vertraut ist. Das Erlernen einer neuen Sprache ist daher unweigerlich mit der Kultur verbunden.