Erinnerung und künstlerische Darstellung des Holocaust als kontroverse Themen.
Darstellung und Interpretation des Holocaust sind und waren immer wieder Grund vielschichtiger Kontroversen. Ein jüngeres Beispiel dafür lieferte die Rezeption der 2015 im MOCAK Museum für Gegenwartskunst in Krakau eröffneten Ausstellung "Polen - Israel - Deutschland. Die Erfahrung von Auschwitz", in der sich zeitgenössische Kunstwerke sehr unterschiedlich auf den nationalsozialistischen Massenmord bezogen. Polyphonie des Holocaust ist der Versuch einer Antwort auf die Proteste bezüglich der gezeigten Exponate. Das MOCAK befragte gemeinsam mit dem Museum Zentrum für verfolgte Künste in Solingen Intellektuelle aus verschiedenen Bereichen - Philosophie, Geschichte, Psychiatrie, Literatur, Kunst und museale Ausstellungspraxis - nach der Erinnerung an den Holocaust: Wie kann er beschrieben und dargestellt werden? Und wo liegen Grenzen der künstlerischen Freiheit?
Erinnerung und künstlerische Darstellung des Holocaust als kontroverse Themen
Polyphonie des Holocaust. 100 Stimmen zur Erinnerungskultur befasst sich mit dem Problem der Darstellung und Interpretation des Holocaust. Das Museum für Gegenwartskunst in Krakau (MOCAK) und das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen legten Intellektuellen - Philosoph*innen, Historiker*innen, Psychiater*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und Schriftsteller*innen - eine Reihe von Fragen vor, die in diesem Zusammenhang heute von größter Relevanz zu sein scheinen: Gefragt wurde nach der Erinnerung an den Holocaust, wie er beschrieben werden sollte und wo die Grenzen der künstlerischen Freiheit beim Thema "Holocaust" verlaufen. Es handelt sich also weniger um ein Buch über den Holocaust, sondern vielmehr um eines, das sich mit der Verantwortung für ihn beschäftigt.