Eine nie dagewesene Politisierung der Künste lief in Europa von 1929 bis 1939 ab.
Staatsaufsicht, Parteienagitation und öffentlicher Druck zwangen die Künste in den
Dienst einer Innenpolitik der sozialen Stabilisierung und einer Außenpolitik der
antagonistischen Selbstbehauptung. Sie wurden verwickelt in die Kämpfe zwischen den
wirtschaftlichen, sozialen und politischen Systemen, die sich im 2. Weltkrieg
zuspitzten. Infolgedessen waren sie in einen dreifachen ideologischen Konflikt
zwischen Kommunismus, Faschismus und Demokratie verstrickt. In einem rasanten Kurs
wurden doktrinär Kunstpolitik betrieben und Kunstideologien verkündet. Das nennt der
Autor eine politische Konfrontation der Künste. DE