Angesichts globaler Krisendiagnosen setzen einige Aktivist*innen nicht primär auf Reformen innerhalb der bestehenden Verhältnisse - sie träumen von einer komplett anderen Ordnung. Oftmals ziehen sie sich deswegen aus bestehenden Institutionen und dem Alltag der Mehrheitsgesellschaft zurück. Anstelle von Eskapismus kann es sich bei ihrem Rückzug aber auch um radikalen Widerstand handeln. Philip Wallmeier stellt ein Netzwerk an Aktivist*innen in den Mittelpunkt seiner empirischen Studie, die zwischen den frühen 1970er Jahren und der Jahrtausendwende in den USA in »Kommunen«, »intentionale Gemeinschaften« und »Ökodörfer« zogen. Die Analyse zeichnet die historischen Veränderungen nach und beschreibt anschaulich, welche Widersprüche sich in der Praxis für die Aktivist*innen bei dem Versuch ergaben, alternative Lebensformen zu entwickeln, um so die Verhältnisse grundlegend zu transformieren.
»Dieses Buch ist sehr kenntnis- und anekdotenreich geschrieben, argumentiert differenziert und überzeugend, vermittelt ein tiefes Verständnis für ein hochspannendes Phänomen und erweitert wohltuend die politikwissenschaftliche Debatte um soziale Bewegungen und Formen von Widerstand.«
Sebastian Möller, ÖkologischesWirtschaften, 1 (2023)
Besprochen in:
https://conventions.hypotheses.org, 13.12.2021
Amerikastudien, 68/2 (2023), Verena Adamik