Sowohl in der medialen als auch wissenschaftlichen Aufmerksamkeit fristete die Kleinstadt lange Zeit ein Schattendasein abseits der modernen Metropole. Tatsächlich aber reflektieren gerade die Erfahrungen und Imaginationen kleinstädtischer Lebenswelten auch das widersprüchliche Verhältnis der Menschen zur Moderne. Die Beiträge des Bandes untersuchen dies anhand der vielfältigen Formen und Funktionen literarischer Kleinstadtimaginationen, die dem Kleinstädtischen als Topos und Gestaltungsraum eines sozial Imaginären eine eigene Zeit und einen eigenen Raum bieten - und dabei doch immer wieder auch auf konkrete Zeitumstände reagieren und diese mitgestalten.