Arbeiten bei der Gussabnahme und der Bearbeitung der Gussteile sind seit langem als Problembereich bezüglich arbeitsbedingter Belastungen und Gefährdungen der Mitarbeiter identifiziert. Vor allem körperliche Belastungen in Form statisch und dynamisch muskulärer Arbeit, kurzzyklisch mit dauernder Wiederholung und häufig verbunden mit ungünstiger Körperhaltung, bestimmen die Arbeitstätigkeiten.
Belastende Bedingungen der Arbeitsumgebung, wie Lärm, mechanische
Schwingungen, Stäube und andere Schadstoffe und eine für die Arbeitsaufgabe häufig nicht ausreichende Beleuchtung, je nach Produkten und räumlicher Installation auch die Wärmestrahlung bei der Arbeit an noch nicht abgekühlten Werkstücken oder Zugluft im Arbeitsbereich, erschweren die Arbeitstätigkeiten.
Basierend auf den Ermittlungsergebnissen des Vorher-Zustandes sollen auf der Grundlage einer Konzeption des Nachher-Zustandes schrittweise die zu erwartenden Belastungen und Beanspruchungen der Werker sowie die zu erwartenden Veränderungen auf Durchsatz und Maschinenauslastung simuliert und mit dem ermittelten Vorher-Zustand verglichen werden. Hierzu wird ein erweiterter technischer Simulator eingesetzt (Herper et al. 1993; Gebhardt 1994), der neben der Prognose der Materialflussplanung eine simultane Prognose von Wirtschaftlichkeits- und Belastungs-Beanspruchungsaspekten ermöglicht. Damit können auch für komplexe Materialflusssysteme gleichermaßen Auswirkungen veränderter Materialflüsse auf die Belastungs-, Beanspruchungssituation der beteiligten Werker als auch bei veränderten Arbeitsaufgaben bzw. veränderter Aufgabenverteilung der Werker die Auswirkungen auf den Materialfluß (z. B. Durchsatz,
Durchlaufzeit) mit hohem Detaillierungsgrad prognostiziert und ein Gesamtoptimum ermittelt werden.