Der Band geht dem Sorgen für sich und andere nach und wirft damit einen Blick auf Care-Arbeit in ihren unterschiedlichen Bedeutungen. Als Care wird dabei neben Pflege und der Reproduktion von Arbeitskraft die Herstellung und Erhaltung von Lebewesen und deren Umwelten in einem weiten Sinn verstanden. Aus der Perspektive einer kulturanthropologischen Geschlechterforschung zeigt sich Care bzw. Für_Sorge als machtpolitisch ambivalentes Feld, in dem Zugehörigkeiten diskutiert, Orte zugewiesen und Grenzen bestimmt und in dem Ethiken und Affekte, Subjektpositionen und soziales Miteinander ausgehandelt werden.
Bislang wurde das Thema Migration und Arbeit zumeist als Querschnittsthema behandelt. Doch verweisen die Herausforderungen der derzeitigen Fluchtbewegungen nach Europa nicht zuletzt darauf, dass das Thema stärker als eigener Zusammenhang in den Fokus der Forschung rücken sollte. Dieser Band thematisiert die Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten des Zusammenhangs von Migration und Arbeit für die Politik gerade in Deutschland. Dabei wird mit Blick auf die Entwicklung in Deutschland die wichtige Bedeutung von Arbeit für Teilhabe und Integration von MigrantInnen herausgestellt. Zudem werden die Barrieren aufgezeigt, mit denen sich MigrantInnen in Deutschland konfrontiert sehen.