Barbara Erlwein ist, was ihre Gedichte angeht, ein Naturtalent. Seit 1936 begleiten die Verse ihr Leben. Es beginnt mit dem jugendlichen Stolz auf ein großes Heimatland, so wie es der Nationalsozialismus zu versprechen verstand. Danach zeigt sich uns die erwachende Frau voll Liebe und Fantasie. Doch Schmerz und große Traurigkeit bleiben ihr nicht erspart; Und das Schreiben bringt ihr eine Ausdrucksmöglichkeit ihres Wehs. Gerade dabei und darüber hinaus zeigt sich ihre tiefe Frömmigkeit in Gebeten in Gedichtform. Immer wieder und ihr ganzes Leben hindurch ist die Autorin ein genauer Beobachter der sie umgebenden Natur. Mit teils schlichten, manchmal jedoch hoch lyrischen Gedichten beschreibt sie das Werden im Frühling, die Fülle des Sommers und die Vollendung im Herbst und Winter. Natürlich ereignen sich in einem solch langen Leben auch die vielfältigsten zwischenmenschlichen Momente, welche Dankbarkeit, Fröhlichkeit, aber auch Trauer und Abschied umfassen, und auch dies findet in diesem Band seinen Niederschlag. Bei solchen Gelegenheiten mögen auch die 'Zweckgedichte', wie ich sie gern nenne, entstanden sein, Reimereien, verfasst zur Freude der Adressaten zu den verschiedensten Anlässen. Dr. Karlheinz Kutschera