Schlossartige Höfe des 16.-18. Jahrhunderts dienten dem vorderösterreichischen
Benediktinerkloster St. Blasien als Verwaltungsmittelpunkte seines großen
Fernbesitzes: In Stadthöfen, ländlichen Amtshäusern und Propsteien wurden Abgaben ¿
Naturalerträge und Geld ¿ gesammelt, gelagert, verkauft oder weiterverteilt. Hier
war Raum für öffentliche Zusammenkünfte sowie Verwalter, Quartier nehmende Äbte,
Konventsmitglieder und Gäste. Die Bauten mussten somit neben sehr praktischen
Aufgaben auch repräsentativen Ansprüchen gerecht werden. Die Studie untersucht daher
neben der Funktion den Beitrag der Gebäude zur Definition des herrschaftlichen
Territoriums und inwieweit Form und Stil als rhetorische Mittel zur Abbildung von
Rangansprüchen dienen sollten. Vergleiche mit zeitgleichen Höfen des Damenstifts
Säckingen und der weltlichen Herren von Schönau runden die Untersuchung ab.