gredi u?u?fe
Die erste Assoziation des Buchtitels «gredi u?u?fe» zielt auf den bekannten Spruch «gredi u?u?se», der eine offene, direkte menschliche Reaktion umschreibt. Durch das Ersetzen des Buchstabens S im Wort «u?u?se» durch ein F entsteht eine spannende Umdeutung, die den Menschen in seinem dynamischen Verhältnis zu seinen geografischen und seelischen
Lebens räumen ins Zentrum ru?ckt. Die tiefen Täler, Tobel und Schru?nde, die steilen Berge und die unberechenbaren Naturgewalten der rauhen Urner Landschaft fordern die hier lebenden Menschen heraus, hinaufzusteigen, den Wolken entgegen, und aus der Distanz in freier Sicht auf die heimatliche Welt Glu?ck und Begrenztheit derselben zu reflektieren.
In der gegensätzlichen gedanklichen Paarung «gredi u?u?fe» und «schtotzig durab» werden wesentliche Qualitäten der lokalen topografischen Gegebenheiten im Urner Dialekt auch klanglich bildhaft wahrnehmbar. «gredi u?u?fe» steht auch fu?r die konstruktive Kraft des Urner Geistes und den hartnäckigen Willen zur Selbstbehauptung. (Hanspeter Müller-Drossaart)