Der Trompeter Dizzy Gillespie und der Altsaxophonist Charlie Parker gehören zu den Gründungsvätern des Modern Jazz, der in den 1940ern den Übergang vom Swing zum Bebop einleitete. Während sie tagsüber in Bigbands ihr Geld verdienten, trafen sie sich nachts nach ihren regulären Engagements in New Yorker Clubs wie dem Minton's Playhouse, wo sie zusammen mit dem Pianisten Thelonious Monk, den Schlagzeugern Max Roach, Kenny Clarke und vielen anderen die neuen komplizierten Harmonien und Rhythmen ausprobierten, die den Jazz von der Tanzmusik zur Konzertmusik umkrempelten. Gillespie (1917-1993) begann schon als vierjähriger am Klavier und bildete sich autodidaktisch als Posaunist und Trompeter weiter. Als er den Trompeter Roy Eldridge gehört hatte, der nach Louis Armstrong als wichtigster Swingtrompeter das Trompetenspiel im Jazz weiterentwickelt hatte , wollte er Jazzmusiker werden. Schon 1937 durfte er dessen vakanten Platz im Teddy Hill Orchester übernehmen. Weitere Stationen waren Cab Calloway und schließlich die Big Band von Earl Hines, in der sich Anfang der 40er Jahre einige der zukünftigen Bebopper versammelten, darunter Charlie Parker. Aus dieser Band entstand wiederum das Orchester von Sänger Billie Eckstine 1942, das sich aus lauter jungen Musikern zusammensetzte, die sich im Bebop zu den wesentlichsten Musikern entwickeln sollten: Sonny Stitt, Miles Davis, Fats Navarro, Dexter Gordon, Gene Ammons, Art Blakey, Sarah Vaughn und viele mehr. Gillespie und Parker spielten für Savoy die wichtigsten Comboaufnahmen des frühen Bebop ein. Gillespie war im Gegensatz zu Parker aber immer an Bigbands interessiert und bildete bereits in den 40er Jahren eigene Orchester, so zum Beispiel 1948 die Band, die sogar in Paris gastierte. Von all diesen Aktivitäten und seiner Vorliebe für afro-kubanische Rhythmen sind hier vorzügliche Beispiele versammelt, die Gillespie als größten Trompetenvirtuosen des Jazz, als Komponisten und Orchesterchef in seiner ganzen Bandbreite vorstellen.