Die Finanzkrise, wachsende soziale Ungleichheit, prekäre Arbeitsverhältnisse und steigende Migrantenzahlen haben 'die Ökonomie' gegenwärtig in den Vordergrund gesellschaftspolitischer Debatten gerückt. Die Beiträge gehen von einem breiten Begriff des Ökonomischen aus und fragen nach der Interaktion von Geschlecht und anderen Differenzkategorien in Zusammenhang mit materieller Kultur, Krediten, Schulden und Vermögensarrangements. Ökonomisches Handeln von Frauen und Männern zeigt sich dabei aufs Engste mit sozialen Beziehungen und Logiken verknüpft, und zwar bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Zugleich wird sichtbar, wie kulturelle Phänomene auf Wirtschaftssektoren, auf die Geschlechterordnungen und die regulierenden Obrigkeiten gewirkt haben. Die Beiträge zeigen das Potenzial einer Verflechtungsgeschichte, die zu einem umfassenderen Verständnis ökonomischer Prozesse beiträgt.
The financial crisis, growing social inequality, precarious employment contracts against the backdrop of growing migrant populations have pushed "the economy" into the forefront of current socio-political debates. The articles in this issue rely on a broad definition of economics and inquire into the interaction between gender and other differential categories in the context of material culture, loans, debt and asset arrangements. The economic actions of men and women are proving to be very closely linked with social relationships and logics - indeed well into the 20th century. The extent to which cultural phenomena have influenced economic sectors, gender hierarchies and regulatory authorities becomes manifest at once. The articles also demonstrate the potential of a history of interconnections, thereby contributing to a more comprehensive understanding of economic processes.