Der Sammelband enthält Texte aus acht Jahrzehnten. Er beginnt mit einem Studentenaufsatz Jakobsons von 1919 über den Futurismus und schließt mit einem testamentarisch anmutenden Appell an die Vernunft, geschrieben kurze Zeit vor dem Tod 1982, in Erinnerung an seine Lieblingsgestalt aus der slavischen Literaturgeschichte, Konstantin den Philosophen aus dem 9. Jahrhundert, für Jakobson ein »Aufklärer« und ein »Denker und Sprachforscher ohnegleichen«. Neben Schlüsselaufsätzen aus den Hauptarbeitsgebieten Jakobsons enthält der Band eine Reihe kürzerer Texte, vor allem Essays und Berichte aus der Zwischenkriegszeit, in deutscher Sprache geschrieben für eine Prager Kulturzeitschrift und eine Prager Tageszeitung. Die Einleitung des Herausgebers befaßt sich unter dem kantianischen Titel
Semiotica universalis
mit dem Gang der Semiotik im 20. Jahrhundert und einigen ihrer aktuellen Probleme.